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Der Weg des Aikido ist die Übung einer
Kampfkunst. Das heißt, in den Übungen begegnen
sich die Partner körperlich und gefühlsmäßig
in einer Nähe, wie sie es üblicherweise nicht zulassen
würden. Mit den folgenden Dojo-Regeln schenken wir uns
das gegenseitige Vertrauen und erhalten uns die gegenseitige
Rücksicht. |
In jedem Raum herrscht ein eigener Geist, eine eigene Idee. Mit
dem Grüßen der Tokonoma an der Schwelle zur Tatami stimme
ich mich auf diesen Gedanken ein und begebe mich bewußt in
das Kraftfeld des Dojos. Es steht jedem frei, diese Schwelle nicht
zu überschreiten.
Zu Beginn der Stunde setzen wir uns in die Stille und lassen den
Alltag abgleiten. Wir leeren den Kopf von Stress und Sorgen. So
schaffen wir Raum für das Training. Die Verbeugung vor der
Aikido - Kalligraphie ist gleichermaßen Ausdruck der Achtung
und Selbstachtung.
Es ist nie zu spät. Wer aber nicht vor Beginn der Stunde kommen
kann, wartet vor dem Dojo bis das Sitzen in der Stille abgeschlossen
ist. Auf jeden Fall setzt man sich noch einmal in die Stille bis
der Lehrer einen zur Teilnahme an der Stunde einlädt.
DIE TECHNIKEN WERDEN GEZEIGT |
Zur Vorführung der Techniken setzten sich alle zügig
hin. Jeder sollte alles sehen können und der Lehrer braucht
genug Platz. Natürlich richtet sich die gesamte Aufmerksamkeit
auf das Gezeigte, um nicht nachher gedankenlos etwas anderes zu
machen. Nach der Vorführung beginnt man ohne wertvolle Übungszeit
zu vergeuden das gemeinsame Üben.
In der Stunde arbeiten wir solange mit einem Partner zusammen bis
auf Anweisung des Lehrers gewechselt wird. Die Techniken werden
entsprechend dem Können der Partner rücksichts- und respektvoll
ausgeführt. Es werden keine großen Worte verloren und
keine Vorträge gehalten. Man schwingt sich auch nicht zum Hilfslehrer
auf. Der Partner darf nicht mit Kraft an der Ausübung seiner
Bewegung gehindert werden. Jeder soll Aikido auf seine eigene Weise
erfahren und erleben können.
VON DEM LEHRER UNTERWIESEN WERDEN |
Die persönlichen Unterweisungen sind eine wichtige Hilfe auf
unserem Weg des Lernens. Beide Partner sind angesprochen. Auch der
Zuschauende richtet seine Aufmerksamkeit auf die Vorführungen
und Erläuterungen. Er hält sich im Seiza sitzend bereit,
um jederzeit als Uke zur Verfügung zustehen.
Nach dem Verbeugen vor den Trainingspartnern beenden wir die Stunde
mit dem gemeinsamen Fegen der Tatami. Das gemeinsame Saubermachen
erinnert uns, daß jedes Dojo von der Gemeinschaft lebt und
die Übung des Weges über das Studieren der Techniken hinausreicht.
Danach kann sich jeder seinen privaten Bedürfnissen widmen.
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